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Wie es kam, dass Herr Emm eine Kurzgeschichte schrieb

Zu einer Zeit als man in Spanien olympische Spiele abhielt und im Fernsehen nur das Wasserballfinale Spanien : Italien lief, setzte sich Herr Emm an seinen Computer und tippte folgende Zeilen: Ein Unfall (eine Kurzgeschichte von Herrn Emm) In der Ferne erstarb das Heulen des Martinshorns. An der eben geweißten Wand des „Bauer auf da Leidn“-Hofes klebten frische Mistpatzen, die die durchdrehenden Räder des abfahrenden Rettungsautos dorthin befördert hatten. Im Hof stand der weiße Golf des örtlichen Gendarmeriepostens mit noch immer blinkendem Blaulicht. „Franz, des Blaulicht kannst jetzt abschalten.“ sagte der Gemeindearzt Dr. Grubmair zum Dorfgendarmen, dem Revierinspektor Franz Reiterer. Reiterer nickte, ging zu seinem Wagen und schaltete des Blaulicht aus. Außer den zwei Männern stand noch die Magd Theresia Gruber auf dem Hof. Sie war noch jung und nach einhelliger Meinung der männlichen Ortsbewohner „a saubas Mensch“. An diesem Tag jedoch war ihr Gesicht blass und sichtl

Wie es kam, dass Herr Emm beinahe Trauzeuge wurde

Zu einer Zeit als man Menschen dünne Stäbchen in die Nase schob, um sie auf das Virus zu testen, läutete bei Herrn Emm unvermutet das Telefon, sein Jugendfreund Peh war dran. „Emm, du musst mir den Zeugen machen. Ich brauch‘ einen best Man, ich heirate“ schleuderte Peh Herrn Emm entgegen. „Wie kommt’s, lieber Freund?“ wollte Herr Emm wissen. „Schuld ist nur der Coronamassentest. Und unser Bürgermeister“ berichtete Peh. „Wieso der Bürgermeister?“ „Du weißt ja, Emm, ich wohne in einer Speckgürtelgemeinde voller Möbelhäuser und unser HBM wollte natürlich beim Land glänzen und die meisten Tests pro 100 Einwohner und da hat er, wie die Möbelhäuser Gutscheine für Hendl mit alkoholfreiem Getränk um 2,50 € ausgegeben, drei € mit Pommes, alternativ Bratwürstl. Und da hab‘ ich sie gesehen, die Frau meines Lebens, wunderschön, ich hab‘ all meinen Mut zusammen genommen und gefragt: „Auch Hendl?“  „Schau ich aus wie eine Würschtlfrau“ Humor hatte sie auch noch – ich war verloren.

Wie es kam, dass sich der Lauf der Welt trotz größter Bemühungen aller doch nicht änderte

  Während seines jährlichen Urlaubs las Herr Emm das Buch „What if…“ des amerikanischen Autors und Zeichners Randall Munroe. Darin fand man wissenschaftlich fundierte Antworten auf absurde hypothetische Fragen. Herrn Emm hatte es eine Frage besonders angetan „Was wäre, wenn alle Menschen auf der Erde gleichzeitig in die Luft sprängen“ die Antwort „nichts Wesentliches bzw. Messbares“ stellte Herrn Emm zwar kurzfristig zufrieden, dennoch ging ihm die Frage nicht aus dem Kopf.„Was aber wäre“ dachte Herr Emm „Wenn die Menschen nicht einfach gerade nach oben sprängen, sondern nach vorne?“ Herr Emm malte sich verschieden Szenarien aus. In seiner Vorstellung würde die Erde, gleich einem Teppich auf einem frisch gebohnerten Parkettboden, unter den Füßen der Menschen beschleunigt und sich, je nach Sprungrichtung, ein unterschiedlicher Effekt einstellen. Ein Sprung nach Norden oder Süden könnte kurzfristig die Erdachse in ihrer Lage verschieben, würden aber andererseits durch die Rotationskr